Die Elektrik




Eine Kühlbox, ein 12-Volt-Wasserkocher, eine Digitalkamera, ein Laptop, Leselampen … ohne Strom geht nichts von alledem. Die folgenden Komponenten haben wir in unseren Defender eingebaut:

 

Webasto Standheizung Airtop 2000.

DieAirtop ist eine Luftstandheizung, die im Gegensatz zur Wasserstandheizung Thermotop nur den Innenraum, aber nicht den Wasserkreislauf des Motors heizt. Dadurch dass die Airtop nicht die Lüftungsanlage des Fahrzeugs nutzt, sondern wie ein eigenständiger Heizlüfter funktioniert, erwärmt sich der Innenraum wesentlich schneller. Eingebaut wurde sie unter der Cubby-Box (zwischen Fahrer- und Beifahrersitz), damit sie sowohl den Fußraum vorne als auch den Wohnbereich

im hinteren Teil des Fahrzeugs heizen kann. Die Standheizungskonsole nimmt außerdem einen Großteil der Verkabelung auf. Komfortabler Nebeneffekt: Die durch die Standheizung erhöhte Cubby-Box ist nun als Armlehne deutlich bequemer. Einschränkung: Diesel-Standheizungen sollte nicht auf Höhen von über 3000m verwendet werden, da ansonsten die Gefahr des verrußens besteht und die Standheizung bei längerem Betrieb defekt wird. Seit Februar 2008 bietet die Fa. Eberspächer eine Standheizung mit (diesmal weiterentwickeltem) Höhen-Kit an, das über einen Luftdruck-Sensor die Fettigkeit des Gemisches steuert und so den Einsatz der Standheizung auch auf grossen Höhen möglich machen soll. Für zukünftige Einbauten eine zu prüfende Alternative.

 

Mobitronic 300-Watt-Wechselrichter für 240-V-Strom.

Liefert eine Rechteck-Spannung, die ausreichend zum Laden von Handy, Laptop, Digitalkamera etc. ist. Da wir keine empfindlichen elektrischen Verbraucher damit betreiben, haben wir auf die Anschaffung eines echten Sinuswechselrichters verzichtet. Der Wechselrichter ist am Hochschrank hinter dem Fahrersitz montiert und aus Vibrationsgründen auf Gummipuffern gelagert.

 

Kissmann Kompressor-Kühlbox, 42 Liter, mit Kältespeicher.

Wer Wert auf den Verzehr von frischen Lebensmitteln legt, gleichzeitig aber durchaus auch mal längere Zeit fernab jeder Zivilisation zubringen will, sollte Wert auf eine leistungsfähige und stromsparende Kühlbox legen. Wir haben uns für eine mittelgroße 42-Liter-Kühlbox entscheiden. Die Box verfügt über einen Kältespeicher, kann also 10-16 Stunden kühl halten, ohne die Batterie zu belasten.Außerdem hat eine Kühlbox – gegenüber einem Kühlschrank – den Vorteil, dass man sie aus dem Fahrzeug herausnehmen kann und dass beim Öffnen der Box nur ein minimaler Kälteverlust entsteht, da die Kälte nach unten sinkt. Thermoelektrische Kühlboxen und Absorber-Kühlboxen kühlen bis maximal 20 Grad unter Umgebungstemperatur herunter. Bei einer Kompressor-Kühlbox dagegen wird die Kälte durch ein Kühlmittel erzeugt. Die Temperatur ist regelbar. Die Box ist tiefkühltauglich und unabhängig von der Umgebungstemperatur. Das hat seinen Preis: Kompressor-Kühlboxen sind deutlich teurer als andere Kühlboxen.

 

LED-Lampen und Leseleuchten

Im Cockpit und an der Hecktür wurden Leseleuchten angebracht. Letztere beleuchtet unter anderem den Benzinkocher, der auf dem Küchenbord an der Hecktür befestigt wurde. Im Fahrzeug-Innenraum nutzen wir LED-Lampen zur Beleuchtung, weil diese extrem wenig Strom verbrauchen und die gleiche Lichtausbeute haben wie eine Halogen-Lampe.

 

Batterie

Die Wahl der Verbraucherbatterie und die elektrische Verbindung der Verbraucherbatterie mit der Starterbatterie ist eine Wissenschaft für sich, zu der es unterschiedlichste Meinungen und Empfehlungen gibt. Bei der Wahl der Verbraucherbatterie ist darauf zu achten, dass diese sich mit dem Batterietyp der Starterbatterie (Blei-, Nass-, AGM-Vließ-, Gel-Batterie) verträgt, sofern man beabsichtigt, beide Batterien zusammen zu schließen. Die vorherrschende Meinung ist die, dass man nur Batterien des gleichen Typs und mit gleicher Leistung (AH) miteinander verbinden soll. Allerdings gibt es Erfahrungsberichte von Reisenden, die unterschiedliche Typen kombiniert haben und damit - mal länger, mal kürzer - gut zurecht kamen. Letztendlich muss man sich die Frage stellen, wie häufig, wie gut und mit welcher Technik die Verbraucherbatterie geladen werden kann. Steht als einzige Ladestromquelle die Lichtmaschine des Fahrzeugs zur Verfügung und wird kein externer Laderegler eingesetzt, so muss man damit rechnen, dass Batterien, die eine Ladespannung von über 14 Volt (im Idealfall) benötigen, um zuverlässig und dauerhaft voll geladen zu sein (z. B. Gelbatterien), nie auf 100% Ladung kommen. Abhilfe kann hier ein externer Laderegler (z. B. von Sterling) schaffen. Steht dagegen ein Solarpanel zur Verfügung, das diesen Nachteil zumindest tagsüber ausgleichen kann, so sind Gelbatterien auch ohne Laderegler eine brauchbare Alternative, erreichen aber trotzdem nie die Lebensdauer einer Anwendung mit externem Laderegler. Die Lebensdauer der Verbraucherbatterie hängt sehr stark von der verwendeten Ladetechnik bzw. der Ladehäufigkeit und den angeschlossenen Verbrauchern ab. Bei unzureichender Lademöglichkeit und gleichzeitig dauerhafter Belastung ist auch die Lebensdauer der besten Batterie stark eingeschränkt. Es kann durchaus sein, dass eine Batterie bereits nach 6-12 Monaten ersetzt werden muss, wenn sie nicht optimal geladen werden kann. Jeder muss selbst wissen, ob er lieber Geld in verhältnismäßig teure Gelbatterien oder Wickeltechnik-Batterien und Laderegler stecken will - oder lieber häufiger die Batterie erneuert. Stehen jedoch gute Lademöglichkeiten zur Verfügung, macht auch die Anschaffung einer teureren Batterien Sinn. Wir haben in unser Fahrzeug - nachdem wir kein Solarpanel mitführen und unsere Starterbatterie eine Nassbatterie ist - als Verbraucherbatterie ebenfalls eine Nassbatterie (VMF Deep Cycle) in gleicher Amperestundenzahl eingesetzt.

 

VSR Trennrelais für Doppelbatteriesystem

Wir haben ein spannungsgesteuertes Trennrelais aus dem Bootsbedarf eingebaut. Mit dem Trennrelais kann man zwei Batteriegruppen ohne Spannungsabfall laden. Das VSR schützt die Elektronik außerdem vor Spannungsspitzen und Spannungsschwankungen. Der Vorteil des spannungsgesteuerten Trennrelais ist, dass das Relais nicht sofort nach Einschalten der Zündung beide Batterien zusammenschaltet, sondern erst wenn die Starterbatterie wieder einen ausreichenden Ladezustand erreicht hat. Dies ist vor allem im Winter bei langem Vorglühen des Dieselmotors praktisch, da die Verbraucherbatterie eben erst mit Verzögerung zugeschaltet wird. Mit Motorstart wird also zunächst die Starterbatterie geladen. Sobald diese 13,7 V erreicht hat, schaltet das VSR auf die zweite Batteriegruppe um und lädt nun sowohl die Verbraucher- als auch die Starterbatterie. Schaltet man den Motor aus, sinkt die Systemspannung auf 12,5-12,8 V und die Batteriegruppen werden getrennt, so dass eine gegenseitige Entladung unmöglich ist.

 

Ladegerät für NiMH-Akkus

Einige Ausrüstungsgegenstände – z. B. Taschenlampen oder das GPS-Gerät – werden mit Mignonzellen betrieben. Wir verwenden NiMH-Akkus, die wir immer wieder aufladen. Wir nehmen dafür ein herkömmliches NiMH-Ladegerät mit elektronischer Laderegelung, wie es überall im Handel erhältlich ist. Das Ladegerät ist serienmäßig mit einem 12-V-Adapter ausgestattet. Ladekontroll- und SchalterpanelUm jederzeit den Ladezustand der Starter- und Verbraucherbatterie kontrollieren zu können, wurde ein Ladekontrollpanel an die Cubby-Box gebaut, das den Spannungszustand der beiden Batterien anzeigt. Daneben befindet sich noch ein Schalterpanel mit Hauptschaltern für die diversen Verbraucher, wie z. B. Zusatz-Fernscheinwerfer, Arbeitsscheinwerfer, Bordnetz und Wasserpumpe.

 

Zusatz-Fernscheinwerfer und Arbeitsscheinwerfer

Vorne am Dachträger wurden zwei zusätzliche Fernscheinwerfer montiert. Am Heck befindet sich ein Arbeitsscheinwerfer, der bei Dunkelheit das rückwärtige Rangieren erleichtert.

 

Sicherungen

Alle Verbraucher sind über einen separaten staub- und wasserdichten Sicherungskasten mit Flachsicherungen abgesichert.