Ein- und Ausreiseformalitäten
Für die Personeneinreise muss eine Touristenkarte ausgefüllt werden. Man erhält in der Regel eine Aufenthaltsgenehmigung für die Dauer von 90 Tagen. Zur Fahrzeugeinreise muss beim Zoll eine temporäre Einfuhrerlaubnis ausgestellt werden. Gültigkeit 8 Monate. Häufig wird das Fahrzeug vom Zoll inspiziert. Bei der Einreise wird das Fahrzeug durch den Zoll im Computer dem Reisepass des Fahrzeughalters zugeordnet und gespeichert. Bei einer Wiedereinreise nach Argentinien müssen normalerweise keine neuen Zollformulare ausgefüllt werden, sondern der Zoll bedient sich des einmal angelegten Computer-Datensatzes.
Bei der Ausreise muss die temporäre Einfuhrerlaubnis fürs Fahrzeug beim Zoll abgegeben werden. Für die Personenausreise muss man sich bei der Migracion einen Ausreisestempel geben lassen.
Die bisher teilweise geduldete Praxis, dass die Personen aus Argentinien ausreisen können, das Fahrzeug jedoch im Land verbleibt (ohne im Zollhof parkiert zu sein), wird seit ca. Herbst 2010 weitestgehend NICHT mehr geduldet. Bei den Grenzformalitäten wird im Computer bei den Ausweisdaten des Fahrzeughalters jeweils das Fahrzeug ebenfalls hinterlegt, so dass bei einer Personenausreise ohne Fahrzeug, der jeweilige Grenzposten auf das noch im Land befindliche Fahrzeug aufmerksam wird und entweder die Ausreise verweigert wird oder das Fahrzeug formal dem Zoll (Zollhof) übergeben werden muss. Teilweise berichten Reisende auch von deutlichen Geldbussen.Schon seit je her ist die offizielle Regelung dabei, dass bei einer Personen-Ausreise aus Argentinien OHNE Fahrzeug, das Fahrzeug formal im Zollhof parkiert werden muss (und nicht privat stehen darf).
Bei einem Grenzübertritt von Bolivien nach Argentinien (Villazón – La Quiaca) muss berücksichtigt werden, dass dieser Grenzübergang einer der meist frequentierten Grenzübergänge in Argentinien ist. Wartezeiten bei der Personen-Migracion von mehreren Stunden müssen in Kauf genommen werden.
Paso de Jama / Paso Sico: An beiden Grenzübergängen befinden sich die argentinische Migracion sowie der argentinische Zoll direkt an der Grenze, oben am Pass. Alle Formalitäten können dort erledigt werden. Die chilenischen Grenzformalitäten müssen in San Pedro de Atacama erledigt werden.
Ausreise über den Paso de Jama und Weiterreise nach Bolivien (zu den Lagunen): Wenn man von Argentinien direkt in den Nationalpark Eduardo Avaroa (Lagunen in Südwest-Bolivien) weiterreisen, muss – da man chilenisches Territorium betritt – die Migracion in San Pedro de Atacama erledigt werden. Eine direkte Weiterreise nach Bolivien (über den Grenzübergang Hito Cajón) ist nicht möglich, da die boliviansiche Migracion einen chilenischen Ausreisestempel sehen will.
Bei einem Grenzübertritt von Uspallata nach Los Andes (Grenze Los Libertadores; Tunnel Cristo Redentor) erfolgt die Migracion und der Zoll am jeweiligen Tunnelende für beide Länder zusammen. Sowohl die argentinische als auch die chilenische Migracion sind bei einer Einreise nach Chile auf der chilenischen Tunnelseite in einem gemeinsamen Gebäudekomplex.
Sowohl für Chile als auch für Argentinien sind Kfz-Haftpflichtversicherungen obligatorisch (die allerdings bei der Einreise nicht kontrolliert werden). Sie können beiden Seiten der Grenze in den grenznahen Orten abgeschlossen werden.
Gewohnt einfach funktioniert auch der Grenzübertritt bei Monte Aymond (Rio Gallegos nach Chile). Der Grenzübergang ist 24h geöffnet. Die argentinische sowie die chilenische Migracion und der Zoll befinden sich in getrennten Gebäuden jeweils direkt an der Grenze. Es sind die üblichen Dokumente erforderlich.
Analoges gilt auch für den Grenzübergang auf Feuerland bei San Sebastian. Die argentinische und die chilenische Grenzabfertigung sind ca. 17 km getrennt von einander, direkt an der Strasse.
Der Grenzübertritt am Rio Radmann (Nähe Laguna Blanca nach Rio Grande / B-Strasse) ist nur von November bis April geöffnet. Die argentinische Grenzabfertigung befindet sich an der Grenze, die chilenische Abfertigung in Pampa Guanacos (oder auch an der Grenze, ggf. in Pampa Guanacos erfragen, ob die Grenze besetzt ist). Da bei diesem Grenzübertritt der Fluss durchquert werden muss, kann die Grenze im Frühsommer, nach starken Regenfällen oder bei Hochwasser ggf. unpassierbar sein. Allrad-Antrieb und/oder ein Fahrzeug mit höherer Wat-Tiefe sind erforderlich.
Geld
Die Währung in Argentinien ist der argentinische Peso. 1 Euro = 4,18 Pesos. 1 US-Dollar = 3,1 Pesos. Es gibt Geldautomaten (ATM) in nahezu allen größeren Orten, die auch EC-Karten akzeptieren.
Übernachtungsplätze
Campingplätze: Camping ist in Argentinien sehr beliebt. In vielen Orten – und seien sie auch noch so klein – gibt es öffentliche Campingplätze (Camping Municipals). Diese Campingplätze verfügen über unterschiedliche Infrastruktur. In größeren Städten haben sie häufig ein Freibad dabei. In kleineren Orten sind es oft nur Stellplätze am Straßenrand mit Picknick-Tischen und Grills. Je nach vorhandener Infrastruktur sind die Campingplätze mal gratis bzw. kostenpflichtig (zwischen 9-15 Pesos für 2 Personen inkl. Auto). In touristischen Regionen bieten viele Hostals und Privatanbieter außerdem Campingplätze bzw. Auto-Camping an. Viele private Campingplätze sowie auch die Campingplätze des argentinischen Automobilclubs (ACA) sind häufig unverhältnismäßig teuer für die angebotene Infrastruktur (25-35 Pesos für 2 Personen inkl. Auto). Außerdem gibt es in den meisten Nationalparks Campingplätze (einige davon sogar kostenlos).
Weitere kostenlose Stellplätze: Im Altiplano, in Patagonien, an Stauseen, an Flussufern … überall finden sich ohne Probleme schöne, freie Stellplätze. Außerdem kann gut und kostenlos an Tankstellen (YPF) übernachtet werden – diese sind oft auch 24 Stunden besetzt. Viele davon, entlang der LkW-Routen, verfügen auch über Duschen.
Wasser
Am Altiplano und in der patagonischen Pampa (inkl. der Atlantikkueste) ist das Wasser in den Flüssen häufig salz- bzw. schwefelhaltig. Auch das Wasser, das an Tankstellen oder Waschanlagen aus dem Wasserhahn kommt, ist oft salzhaltig. In den Niederungen kann Wasser ohne Probleme an Tankstellen oder auch an Stauseen aufgefüllt werden. In einigen Regionen ist das Leitungswasser trinkbar. Hierzu ggf. die Einheimischen fragen, da die Wasserqualität z. B. jahreszeitlich
bedingt schwanken kann.
Kartenmaterial
Wir haben die Nelles Karte im Maßstab 1:2.500.000 benutzt. Außerdem gibt es von YPF und ACA einen „Guia turistica“, der neben wenigen Straßenkarten hauptsächlich touristische Informationen zu den einzelnen Regionen bietet. Darüber hinaus haben wir für unser Garmin GPS eine digitale Karte benutzt, die exzellente Informationen – Tankstellen, Fotostopps, Hotels, Sehenswürdigkeiten etc. – enthält. Diese digitale Karte ist deutlich besser als alle Karten, die wir bisher von Argentinien gesehen haben. Sie kann kostenlos im Internet heruntergeladen werden – auf der Website www.proyectomapear.com.ar
Autofahren in Argentinien
Autofahren in Argentinien ist unproblematisch. Es muss auch tagsüber mit Licht gefahren werden. Die Andenpässe südlich des Paso Socompa haben teilweise Wintersperre. Hier ist es ratsam, sich bei der „Vialidad“ über den aktuellen Straßenzustand zu erkundigen. Für Reisen in den Wintermonaten und in großen Höhen – z. B. Altiplano – muss berücksichtigt werden, dass der Diesel in Argentinien nur bedingt wintertauglich ist. Das heißt, es gibt keinen so genannten „Winter-Diesel“. Unsere Erfahrungen auf dem Altiplano zeigten, dass der YPF-Diesel bis ca. -8°C brauchbar ist, bevor er versulzt. Je nach Fahrzeugtyp kann Kerosin (ca. 3%) beigemischt werden, um ein Versulzen des Diesels zu vermindern. (Temperatur am Altiplano in einer Höhe von 4.500 Metern in den Wintermonaten nachts zwischen -10°C und -18°C). Der Diesel an sich ist in Argentinien sehr schwefelhaltig.
Seit einiger Zeit gibt es eine gesetzliche Regelung in Argentinien, die es Tankstellen in Grenz-nahen Gebieten (ca. 100-200km Umkreis) erlaubt, d.h. diesen die Entscheidung freistellt (!), von Fahrzeugen mit ausländischen Kennzeichen (Placa extranjera) teurere Preise für den Liter Diesel zu verlangen. Diese sollen sich in ihrer Höhe an den Preisen des teureren Nachbar-Landes Chile orientieren und können für alle Fahrzeuge mit nicht-argentinischem Kennzeichen verlangt werden. Manchmal übersteigen aber diese Preise auch den Preis des Nachbarlandes und sind teilweise doppelt so hoch wie für argentinische Fahrzeuge, z.B. gesehen in Calafate 1,57 Pesos pro Liter vs. 3,11 Pesos pro Liter für Ausländer. Meistens sind die Zapfsäulen hierfür entsprechend gekennzeichnet. Ferner weisen Aufkleber auf die Anwendung dieser Regelung hin.Wir haben in Argentinien bis jetzt immer auch Tankstellen gefunden, die diese Regelung nicht anwenden. Meistens etwas abseits der Hauptverkehrsstrecken. Auch in Patagonien finden sich meistens im Inland Tankstellen, die diese Regelung nicht anwenden. Lediglich im Raum Calafate ist es schwierig. Wer es schafft, kann ca. 200km südöstlich in Esperanza wieder billig Tanken. Ebenso in Rio Gallegos oder Tres Lagos.In Rio Grande haben ebenfalls alle Tankstellen die Extranjero-Regelung mit sehr hohen Ausländer-Preisen. Jedoch wendet z.B. die Esso-Tankstelle sie nicht an.
Sicherheit
Wir haben uns in Argentinien nie unsicher gefühlt und fast immer frei gecampt. Etwas größere Vorsicht ist in Städten und touristischen Zentren geboten.
Internet
Internet-Cafes gibt es überall. Die Stunde Internet kostet etwa 2-3 Pesos.
Mobilfunk
Es gibt im ganzen Land ein funktionierendes Handy-Netz, lediglich in abgelegenen Regionen des Altiplanos gibt es keine Netzabdeckung. Es existiert ein Roaming-Abkommen mit deutschen Mobilfunkanbietern.
Einkaufen / Kosten
Beispiele für Preise – Nord-Argentinien (das Preis-Niveau im Süden ist höher):
Fruchtkontrollen
Es gibt in vielen Regionen Argentiniens sogenannte Fruchtkontrollen (Fitosanitarios). Diese sind meistens an den Departementsgrenzen (nicht zu verwechseln mit den größeren Provinzgrenzen). Viele der Kontrollen finden sich in den fruchtbaren Provinzen entlang der Ruta 40. Durch die Fruchtkontrollen darf kein frisches Obst und Gemüse transportiert werden. Die Kontrollen sind unterschiedlich in ihrer Sorgfalt und Intensität.
Bis jetzt sind uns folgende Kontrollpunkte auf der Ruta 40 bekannt:
LR Werkstätten
In Argentinien gibt es relativ viele Land Rover Defender. Der Defender wird hier von Europa aus importiert. Neben den bekannten Land Rover Vertragswerkstätten (s. Land Rover Webseite) haben wir gute Erfahrungen mit den folgenden Werkstätten gemacht:
Diesel Rodriguez
Tucuman 988 Sur
San Juan
Tel.: (0264) 4227730
e-Mail: Dieselrodriguez@speedy.com.ar
GPS: S 31° 32’ 47.7” W 068° 31’ 18.2”
Kennt sich hervorragend mit CommonRail-Diesel-Motoren und Einspritzpumpen aus. Ist zudem der einzige Bosch-Kundendienst vor Ort. Kompetent, nett und hilfreich. Es kann auch auf dem Werkstattgelände übernachtet werden. Es gibt WCs, Duschen, heißes Wasser und eine Küche.
Claudio Ruiti 4x4 Service
Montecaseros 559
Godoy Cruz
Mendoza
Tel.: (0261) 4243181
e-Mail: Ruiti4x4@yahoo.com.ar
GPS: S 32° 55’ 05.8“ W 068° 50’ 24.8“
Fährt selbst einen Toyota und einen Defender. Sehr kompetente und hilfreiche Werkstatt rund um 4x4 Fahrzeuge, die von Fahrgestell- bis zu Motorreparatur und Service alles machen. Offroad-begeisterte Werkstatt.
In Patagonien wird die Ersatzteil-Versorgung schwieriger. Die Mehrheit der Ersatzteile muss in Buenos Aires erst bestellt und per Luftfracht eingeflogen werden. Selbst Land Rover Vertragshändler haben häufig keine Teile auf Lager, sondern bestellen diese erst, mit der dann entsprechenden Wartezeit, nachdem sich Bedarf, d.h. ein Kunde, eingefunden hat.
Es gibt von Aerolinas Argentinas einen Paketdienst, Jetpaq, der Abholstationen in den meisten größeren Orten des Landes hat und an den man sich Ersatzteile (idR gegen Vorauskasse beim Händler) schicken lassen kann. Die Paketkosten werden dann bei Abholung im Jetpaq-Büro beglichen.
In Rio Grande haben wir gute Erfahrungen gemacht mit:
Taller Zaghiz, 25 de Mayo 1351, Rio Grande, (02964)15611878
Nationalparks in Argentinien
Argentinien verfügt über eine Vielzahl von Nationalparks. Eine gute Internetseite der Nationalparkverwaltung informiert über den jeweiligen Park, seine Infrastruktur, Sehenswürdigkeiten und auch Kosten. (Die Parks sind teilweise gebührenpflichtig, teilweise kostenlos). www.parquesnacionales.gov.ar
Gern stellen wir eine Liste mit unseren Stell- und Übernachtungsplätzen in Argentinien zum Download zur Verfügung.
Wir hoffen, die Daten helfen euch. Wir freuen uns immer über eine kurze Nachricht oder einen Eintrag ins Gästebuch.