Ein- und Ausreiseformalitäten
Für die Personeneinreise muss eine Touristenkarte ausgefüllt werden. An vielen Grenzübergängen erhält man erst mal nur 30 Tage Aufenthaltsgenehmigung. Die Aufenthaltsdauer kann jedoch problemlos und kostenlos in jeder größeren Stadt bei der Policia Migracion auf 60 bzw. 90 Tage verlängert werden. Hierzu muss der Pass und die Touristenkarte – sowie eine Kopie von beiden Dokumenten – vorgelegt werden. Die Verlängerung erfolgt in der Regel sofort, ohne Wartezeit. Zur Fahrzeugeinreise muss beim Zoll eine temporäre Einfuhrerlaubnis ausgestellt werden. Bei Grenzübergängen, die mit Computern ausgestattet sind, gibt es spezielle Formulare für Touristen. Die maximale Aufenthaltsdauer fürs Fahrzeug beträgt 60 Tage. Die Einfuhr eines rechtsgesteuerten Fahrzeugs ist nicht möglich – auch nicht temporär. Das Fahrzeug wird von der Sanitacion (Fruchtkontrolle) inspiziert. Die Einfuhr von frischen Lebensmitteln ist offiziell untersagt. An den Grenzen finden sporadisch Kontrollen statt.
Bei der Ausreise muss die temporäre Einfuhrerlaubnis fürs Fahrzeug beim Zoll abgegeben werden. In San Matias befindet sich das Zollamt gleich am westlichen Ortseingang, gegenüber der Tankstelle. Für die Personenausreise muss man sich bei
der Migracion einen Ausreisestempel geben lassen. In San Matias liegt das Büro der Migracion an der Ausfallstraße Richtung Grenze, einen Block hinter der Plaza.
An kleinen Grenzübergängen haben sowohl die Migracion als auch der Zoll an Wochenenden geschlossen.
Geld
Die Währung in Bolivien ist der Bolivano. 1 Euro = 10,8 Bolivanos, 1 US-Dollar = 8 Bolivianos. Es gibt Geldautomaten (ATM) in nahezu allen größeren Orten, die auch EC-Karten akzeptieren.
Übernachtungsplätze
Campingplätze gibt es so gut wie keine, wenn dann nur in den Bergsteigerregionen der Cordillera Real. Oft bieten Hostals die Möglichkeit an, auf dem Grundstück zu campen und die Infrastruktur des Hostals zu nutzen. Die Preise für Camping bewegen sich in der Regel zwischen 20 und 24 Bolivianos pro Person.
Weitere kostenlose Stellplätze: Im Altiplano und auf den Salaren finden sich ohne Probleme schöne, freie Stellplätze. Außerdem kann gut und kostenlos an Tankstellen (YPFB) übernachtet werden – diese sind oft auch 24 Stunden besetzt. Entlang der Missionsroute hat fast jedes Dorf einen Stausee, an dessen Ufer kostenfrei übernachtet werden kann. Ansonsten ist auch im Beni-Tiefland freies Übernachten meist problemlos möglich.
Wasser
Am Altiplano ist das Wasser in den Flüssen häufig salz- bzw. schwefelhaltig. Auch das Wasser, das an Tankstellen oder Waschanlagen aus dem Wasserhahn kommt, ist oft salzhaltig. Es empfiehlt sich daher, vor Auffüllen des Tanks, das Wasser zu prüfen. Alternativ dazu kann man seinen Tank auch in Hostals füllen.
Kartenmaterial
Wir haben die Nelles Karte im Maßstab 1:2.500.000 benutzt. Für den Salar Coipasa, den Salar de Uyuni und die Lagunas haben wir Militärkarten des Instituto Geographico Militar im Maßstab 1:250.000 benutzt. Jede größere Stadt verfügt über ein derartiges Institut, das allerdings immer nur die Kartenausschnitte des jeweiligen Departementos hat. Lediglich im Institut in La Paz sind alle Karten des gesamten Landes erhältlich. Zum Bergsteigen in der Cordillera Real hatten wir die Alpenvereinskarte.
Autofahren in Bolivien
Nahezu alle Straßen (auch unasphaltierte Straßen) sind mautpflichtig,unabhängig von ihrem Zustand. An den Mautstellen sollte aufgepasst werden, dass man tatsächlich entsprechend der richtigen Fahrzeugklasse (Gewicht bzw. Achsen) taxiert wird. In der Regel gibt es an den Mautstellen Hinweistafeln, die die unterschiedlichen Tarife aufzeigen. Am Schalter nennt man seinen Zielort und bezahlt gleich für die gesamte Strecke. Man sollte darauf achten nur für die die einfache Strecke (Ida) zu zahlen (außer man fährt die gleiche Strecke wieder zurück - Ida y vuelta). Das Ticket muss an den dazwischen liegenden Mautstellen erneut vorgezeigt und abgestempelt werden. Ein erneutes Zahlen ist dann nicht notwendig. Die maximale Strecke, die man lösen kann, geht jedoch meisten nur bis zur Provinzgrenze (Limite). Überquert man diese, muss an der nächsten Mautstelle erneut ein Ticket für den nächsten Streckenabschnitt gelöst werden. Meistens befindet sich an den Mautstellen auch ein Posten der Policia Nacional, an dem das Fahrzeug registriert wird. Diese Registrierung ist kostenlos. Häufig verlangt der Beamte allerdings für die Registrierung 1-2 Bolivianos, was durch freundliches Ablehnen und Verlassen der Registrierstelle geklärt werden kann. Wir sind in Bolivien nie auf freier Strecke von der Polizei angehalten worden und haben auch keine Kontrollposten gesehen. In den Grenzgebieten gibt es ab und zu Militärkontrollen, die das Fahrzeug ebenfalls kostenlos registrieren.
Die Diesel-Qualität schwankt. Wenn möglich sollte man an Marken-Tankstellen (YPFB) tanken.
Die Straßen auf dem Altiplano sind meist schlechte Wellblechpisten. Auch die Strecke von Uyuni nach Potosí ist in schlechtemZustand. Die Hauptverbindungsstrecken in Ost-West-Richtung (Titicacasee / La Paz – Santa Cruz) und um Sucre herum sind asphaltiert. Die Straßen im Beni-Tiefland sind teils asphaltiert (Trinidad – Santa Cruz), teils gute Sandpisten (abhängig von Jahreszeit und Wetter).
Die Bolivianer fahren meistens für die Fahrbahnbedingungen viel zu schnell und offensiv.
Sicherheit
Wir haben uns in Bolivien nie unsicher gefühlt und haben daher – unter Berücksichtigung der üblichen Vorsichtsmaßnahmen und außerhalb der touristischen Zentren – auch frei gecampt.
Internet
Internet-Cafes gibt es überall. Die Stunde Internet kostet im ganzen Land 2 Bolivianos – lediglich in Rurrenabaque kostet die Stunde zwischen 12 und 18 Bolivianos.
Mobilfunk
Es gibt im ganzen Land ein funktionierendes Handy-Netz, lediglich in abgelegenen Regionen des Altiplanos (Salare, Lagunas) sowie im Tiefland des Beni gibt es keine Netzabdeckung. Es existiert ein Roaming-Abkommen mit deutschen Mobilfunkanbietern. Das Handynetz in Bolivien basiert auf der 1900 MHz-Technologie. Ein reguläres Tri-Band-Gerät reicht aus.
Einkaufen / Kosten - Beispiele für Preise:
Rurrenabaque ist fest in israelischer Hand. Israelische Backpacker sind dafür bekannt, dass sie für viel Leistung wenig bezahlen wollen. Dementsprechend „billig“ sind die Tourangebote.
Pampa-Tour: Die Angebote der einzelnen Agenturen unterscheiden sich quasi nicht – weder im Leistungsumfang noch im Preis. Das Standard-Angebot ist eine dreitägige Pampa-Tour für 20 US-Dollar pro Tag und Person – inklusive Transport und 3 Mahlzeiten am Tag (wobei für Hin- und Rückfahrt zum Camp mit jeweils 4-5 Stunden zu rechnen ist). Die Gruppengröße (meistens maximal 8 Personen) ist eigentlich irrelevant, da alle Boote aller Touroperators das gleiche Programm haben und zum gleichen Zeitpunkt am gleichen Ort sind. Tierbeobachtungen finden daher mit 5-6 anderen Booten gleichzeitig statt (in der Hauptsaison evtl. noch mehr Boote). Ferner werden die Camps von mehreren Booten / Gruppen angesteuert, so dass es durchaus sein kann, dass in einem Camp 20 und mehr Personen übernachten. Je nach Zusammensetzung der Gruppen wird der Tier- und Naturbeobachtung ein größerer oder kleinerer Stellenwert eingeräumt. Bei vielen Gruppen steht der „Spaßfaktor“ eindeutig im Vordergrund (gegenseitiges Rammen, Kentern der Boote) – entsprechend laut geht es zu. Von dem in einigen Reiseführern noch beschriebenen Öko-Siegel einzelner Touranbieter ist nichts zu spüren. In den Camps werden Abwässer ungeklärt in den Fluss geleitet, Tiere werden angefüttert, eingefangen und den Touristen für Fotos in die Hände gedrückt. Auf der Suche nach der Anakonda wird z. B. täglich systematisch mit etwa 30 Mann in einer Reihe die Wiese durchpflügt und alle Tiere werden aufgescheucht. Die Fluss-Flora entlang der Ufer wird aus „Benzin- und Zeitersparnis“-Gründen mit den Motorbooten rücksichtslos nieder gemäht, um Flussschleifen abzukürzen. Die Erfahrung, die wir mit den Guides gemacht haben, zeigen, dass keinerlei ökologisches Bewusstsein vorhanden ist, sondern die Guides darauf trainiert werden, Touristenmassen durch die Pampa zu schleusen. Wir haben für unsere Pampa-Tour eine Agentur gewählt, die in den Reiseführern als ökologisch verantwortungsbewusst empfohlen wird (Fluvial Tours). Leider können wir diese Empfehlung nicht bestätigen. Fluvial hat zwar mit Abstand das schönste Camp und exzellentes Essen – unterscheidet sich jedoch unter dem ökologischen Gesichtspunkt nicht von den anderen Anbietern.
Dschungel-Tour: Auch für Touren in den Dschungel gibt es ein Standard-Programm: 2 Tage / 1 Nacht in einer Urwald-Lodge im Madidi-Nationalpark. Daneben gibt es zahlreiche Anbieter, die eine von diesem Standard-Programm abweichende Tour anbieten – zum Beispiel eine fünftägige Wanderung mit Campen im Urwald. Ein Vergleich lohnt sich. Die Serere-Lodge, die wir besucht haben, ist Privatgebiet und in Rurrenabaque nur über die Agentur Madidi-Travel buchbar.
Trinidad: Hacienda Cutal und Chuchini-Reservat Wer den endemischen blau-gelben Ara (Barba Azul) sehen möchte, für den bieten sich unter anderem Ausflüge ins Chuchini-Reservat, 15 km nördlich von Trinidad, oder zur Hacienda Cutal, 90 km nördlich von Trinidad, an. Die Hacienda Cutal ist Privatbesitz und ausschließlich über die Agentur „Paraiso Travel“ in Trinidad buchbar (aber teuer – ca. 150 US-Dollar pro Person und Tag).
Paraiso Travel
Av. 6 de Agosto 138
Casilla 261
Tel.: 462 06 92
Email: paraiso@entelnet.bo
Hinweis für alle, die nach Brasilien weiter reisen: Der blau-gelbe Papagei „Ara azul“ ist im Pantanal häufig zu sehen.
Von Pisiga Bolivar (Grenze Chile / Bolivien) nach Coipasa (bzw. nach Irpa):
Der Hauptstraße nach Sabaya folgen, bei S 19° 15’ 36.6“ / W 068° 35’ 58.4“ rechts nach Pisiga Sucre (Militärposten) abbiegen. Im Ort den zweiten Abzweig links nehmen, bei S 19° 15’ 48.5“ / W 068° 35’ 54.7“ (Sandpiste). An der ersten Gabelung links halten – bei S 19° 15’ 52.7“ / W 068° 35’ 00.6“ (biegt man hier statt nach links nach rechts ab, gelangt man auf die Piste nach Irpa. Irpa liegt bei S 19° 26’ 24.8“ / W 068° 24’ 38.7“). Auf dem Weg von Irpa nach Salinas de Garcia Mendoza (s. u.) kommt man in Tres Cruzes vorbei – S 19° 37’ 25.1“ / W 068° 06’ 05.9“. Man erreicht den Ort Cumuja bei S 19° 12’ 39.8“ / W 068° 23’ 32.0“. Dann an der ersten Abzweigung rechts – bei S 19° 12’ 16.1“ / W 068° 22’ 36.4“. Danach an der ersten Abzweigung links – bei S 19° 16’ 20.7“ / W 068° 22’ 10.0“ (ungefährer Wert).
Coipasa liegt bei S 19° 16’ 30.9“ / W 068° 16’ 46.0“
Von Coipasa über den Salar Coipasa nach Tahua (Rampe auf den Salar de Uyuni):
Die Auffahrt auf den Salar Coipasa befindet sich direkt hinter dem Ort Coipasa – einfach den Autospuren folgen. Exit-Rampe bei S 19° 32’ 38.8“ / W 068° 03’ 54.5“ – dann östlich halten. Bei S 19° 32’ 47.6“ / W 068° 02’ 02.2“ wieder östlich halten – Richtung Salinas de Garcia Mendoza. Bei S 19° 35’ 22.0“ / W 067° 53’ 59.2“ durchquert man den Ort Luca. Dann dem Straßenverlauf folgen bis Salinas de Garcia Mendoza – bei S 19° 38’ 14.6“ / W 067° 40’ 38.2“. Dort südlich halten, den Wegspuren auf Salz und im Sand folgen bis S 19° 45’ 24.9“ / W 067° 41’ 20.3“. Dann noch einmal nach Süden abbiegen – Richtung Tahua, das bei S 19° 53’ 27.7“ / W 067° 41’ 46.8“ liegt. In Tahua sollte man den Zustand der drei Auffahrtsrampen auf den Salar erfragen. Zufahrt auf die mittlere Hauptrampe bei S 19° 54’ 09.7“ / W 067° 40’ 44.8“.
Orientierung auf dem Salar de Uyuni:
Auf dem Salar gibt es zwei Hauptinseln, die die Reiseführer gern verwechseln:
Name |
WGS 84 Breite/Länge hddd°mm'ss.s" |
Höhe |
Abzweig nach Alota |
S22 17 21.0 W67 46 40.4 |
4375 m |
Abzweig zur Laguna Canapa |
S21 24 02.0 W67 59 10.6 |
4172 m |
Abzweig zur Laguna Hedionda |
S21 26 44.4 W67 50 38.7 |
4354 m |
Aduana Bolivien |
S22 26 27.0 W67 48 21.4 |
5023 m |
Arbol De Piedra |
S22 03 09.1 W67 52 58.8 |
k.A. |
Geyser Sol de Manana |
S22 26 07.8 W67 45 33.1 |
4859 m |
Laguna Hedionda |
S21 34 23.8 W68 02 18.7 |
4123 m |
Laguna Canapa |
S21 30 07.5 W68 00 28.5 |
4151 m |
Laguna Chiar Khota |
S21 35 17.5 W68 03 22.3 |
4736 m |
Laguna Honda |
S21 37 22.4 W68 03 36.3 |
4127 m |
Laguna Ramaditas |
S21 37 50.1 W68 04 25.2 |
4134 m |
Laguna Salada |
S22 31 14.5 W67 38 45.7 |
4350 m |
Laguna Verde |
S22 47 34.7 W67 49 08.5 |
4336 m |
Migracion Bolivien Hito Cajon |
S22 52 50.0 W67 47 53.6 |
4475 m |
Mirador 1 Laguna Colorada |
S22 10 12.9 W67 48 17.6 |
4330 m |
Mirador 2 Laguna Colorada |
S22 12 45.5 W67 47 56.9 |
4320 m |
Mirador 3 Laguna Colorada |
S22 14 30.5 W67 44 33.8 |
4296 m |
Polques Thermales |
S22 32 10.4 W67 38 57.4 |
4350 m |
Quetena Chica |
S22 11 43.9 W67 20 25.6 |
k.A. |
Valle De Rocas |
S21 32 10.9 W67 34 24.0 |
4081 m |
Villa Alota |
S21 24 11.4 W67 35 54.9 |
k.A. |
Villa Mar |
S21 45 34.6 W67 28 43.9 |
4033 m |
Gern stellen wir eine Liste mit unseren Stell- und Übernachtungsplätzen in Bolivien zum Download zur Verfügung.
Wir hoffen, die Daten helfen euch. Wir freuen uns immer über eine kurze Nachricht oder einen Eintrag ins Gästebuch.