Ein- und Ausreiseformalitäten
Deutsche Staatsbürger benötigen kein Visum. Die maximale Aufenthaltsdauer beträgt 180 Tage – der entsprechende Eintrag in der Touristenkarte war bei uns (Grenzübergang Calexico / Mexicali) kein Problem. Das Ausstellen der Touristenkarte kostet 20 US-Dollar, die direkt an der Grenze bezahlt werden können. Wichtig ist, dass direkt am Grenzübergang auch gleich die Autoeinfuhr offiziell erledigt werden kann, da das entsprechende Dokument in der Regel bei Militärkontrollen (v. a. im Süden Mexikos) sowie bei der Verschiffung von der Baja California aufs Festland vorgezeigt werden muss.
Um ein Fahrzeug nach Mexiko einzuführen muss man an der Grenze eine temporäre Fahrzeug-Importerlaubnis beantragen. Hierfür benötigt man je eine Kopie der Kfz-Zulassung sowie des Reisepasses des Fahrzeughalters. Die Importerlaubnis kostet ca. 30 US-Dollar, die direkt an der Grenze bezahlt werden, und kann nur auf den Namen des Fahrzeughalters ausgestellt werden. Darüber hinaus ist eine Kaution des Kfz-Halters notwendig – in der Regel mittels Kreditkarte des Fahrzeughalters (die Kreditkarte einer anderen Person wird nicht akzeptiert). Für den Fall, dass das Fahrzeug nicht mehr aus Mexiko ausgeführt wird, wird das Konto mit umgerechnet etwa 400 US-Dollar Einfuhrsteuer belastet. Den Sticker für die temporäre Einfuhrerlaubnis muss man deutlich sichtbar an der Windschutzscheibe anbringen.
Die obligatorische Kfz-Haftpflichtversicherung für Mexiko kann man entweder direkt in einem Versicherungsbüro in den Grenzstädten oder bereits im Vorfeld in den USA abschließen (für ADAC-Mitglieder ist dies z. B. möglich in einem der AAA-Büros). Die Kosten sind abhängig von Aufenthaltsdauer und gewünschtem Deckungsgrad – und liegen bei ca. 90 – 100 US-Dollar pro Fahrer für 8 – 10 Wochen.
Bei der Ausreise aus Mexiko müssen die Touristenkarte sowie der Import-Sticker zusammen mit dem zugehörigen Dokument beim mexikanischen Zoll abgegeben werden. Man erhält dann eine Bestätigung über die Ausfuhr des Fahrzeugs. Dieses Dokument ist wichtig, da ansonsten die Kaution (s. o.) fällig werden würde. Wer Mexiko an einem Sonntag verlassen will, muss prüfen, ob der Zoll tatsächlich arbeitet (Personenausreise ist immer möglich). Entgegen der Informationen aus unserem Reiseführer, ist es durchaus möglich, am Sonntag in Belize eine Autoversicherung abzuschließen. Bei der Ausreise aus Mexiko fallen keine Gebühren an.
Übernachtungsplätze
Campingplätze / Trailer-Parks sind in Mexiko rar. Es gibt sie fast ausschließlich in touristischen Hochburgen (z. B. Yucatan) und ab und zu in Nationalparks. Große Städte haben oft Trailer-Parks (z. B. Oaxaca) – allerdings sind diese meist unverhältnismäßig teuer und man sollte keine allzu hohen Erwartungen haben was die sanitären Einrichtungen und die Infrastruktur angeht. Trailer-Parks außerhalb großer Städte liegen meist direkt an der Hauptverkehrsstraße und sind nichts weiter als betonierte Stellflächen (teilweise mit Hook-ups). Die Kosten für Camping werden oft pro Person berechnet und liegen für 2 Personen pro Nacht zwischen 50 und 150 Pesos. Im Auto zu schlafen ist oft günstiger als das Übernachten im Zelt (Verhandlungsspielraum).
Pemex-Tankstellen: Das Übernachten auf den Parkplätzen der Tankstellen ist kein Problem. Ideal sind Tankstellen an den Ein- und Ausfallstraßen von Städten und Ortschaften, da diese ruhiger sind als Tankstellen direkt in der Stadt. Viele der Tankstellen haben außerdem 24 Stunden geöffnet, so dass immer jemand da ist. Bei einigen gibt es außerdem nachts einen Sicherheitsdienst. Alle Pemex-Tankstellen haben Toiletten. Einige sogar (kostenlose) Duschen – zum Beispiel auf der Strecke zwischen Tehuantepec nach Tuxtla Gutierrez (Mex 190), kurz vor Tuxtla.
Weitere kostenlose Stellplätze: Parken über Nacht und Schlafen im Auto ist in Mexiko überall erlaubt und möglich. Es empfiehlt sich, sich bei der zuständigen Polizei nach sicheren Übernachtungsplätzen zu erkundigen. Die Polizei nennt in der Regel Plätze, an denen sie nachts mehrmals Streife fährt. In ländlichen Gegenden haben wir z. B. oft direkt neben oder vor der Polizeistation übernachtet.
Beispiele für Übernachtungsplätze: in kleineren Städten direkt an der Plaza, an Aussichtspunkten (Miradors), auf Parkplätzen öffentlicher Einrichtungen (z. B. Sportanlagen, Schwimmbäder), in guten Wohnvierteln, in den Innenhöfen von Hotels oder Motels, an öffentlichen Stränden.
Wasser
Den Wassertank kann man füllen an Pemex-Tankstellen (wir haben meist den Wasserhahn in der Grünanlage benutzt, weil’s damit schneller ging), auf Campingplätzen und in Nationalparks. Das Wasser, das aus dem Wasserhahn kommt, ist nicht trinkbar. Auch „Agua Potable“ ist kein Trinkwasser, sondern lediglich für „useo humano“ bestimmt.
Trinkbares Wasser heißt „Agua Purificada“ und kann in Supermärkten gekauft bzw. abgefüllt werden.
Dump-Stations gibt es in der Regel nur auf großen Campingplätzen.
Kartenmaterial
Wir haben den großen Straßenatlas „Guja Roji“ benutzt. Maßstab 1:1.000.000. Erhältlich in Buchhandlungen und Supermärkten, 210 Pesos. Er enthält außerdem Innenstadtpläne der wichtigsten Städte sowie Informationen (auf Spanisch) zu Orten und Sehenswürdigkeiten. Im hinteren Teil befindet sich außerdem eine detaillierte Aufstellung einzelner Routen und der entsprechenden Mautstrecken. Die Mautstrecken sind im Kartenteil leider nicht separat gekennzeichnet. Insbesondere im Bergland fehlen viele der kleinen Nebenstrecken.
Daneben hatten wir noch die faltbare AAA-Straßenkarte von Mexiko. Maßstab 1:3.000.000. Ideal für einen schnellen Überblick. Kennzeichnung der Mautstrecken. Allerdings zu grob für die Reisenavigation, da nur Hauptstrecken enthalten sind. Erhältlich in den USA in den AAA-Büros (meist kostenlose Zugabe beim Abschluss einer Kfz-Versicherung).
Autofahren in Mexiko
Autofahren in Mexiko ist – je nach Zustand der Straßen – einfach und entspannt. Nervtötend sind ausschließlich die Topes, jene künstlichen Hügel auf der Fahrbahn, die den Verkehr beruhigen sollen und immer gleich zigfach hintereinander vorhanden sind. Wir sind auch nachts bzw. in der Dämmerung gefahren und hatten nie Probleme. Allerdings sind uns einige Fahrzeuge ohne Licht entgegen gekommen.
Werkstätten
In Mexiko gibt es 6 Landrover-Vertragswerkstätten. Diesel-Modelle sind hier nicht bekannt, der Defender ist ebenfalls nicht bekannt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Landrover-Vertragswerkstätten eine Reparatur an einem Diesel-Fahrzeug schlichtweg verweigert haben und auch keine Original-Ersatzteile besorgen konnten. In den Randbezirken größerer Städte gibt es viele kleine Reparaturbetriebe, die auf bestimmte Teile oder Reparaturen spezialisiert sind (z. B. Auspuff, Stoßdämpfer, Getriebe usw.) und Fahrzeuge fabrikatübergreifend reparieren. Entlang der LKW-Routen gibt es auch
Diesel-Werkstätten.
Sicherheit
Bei Beachtung der normalen touristischen Verhaltensregeln dürfte man in Mexiko kein Problem haben, was die Sicherheit angeht. Selbst in den entlegensten Gebieten – zum Beispiel in den ländlichen Gegenden Chiapas, das unter Mexikanern als unsicher verschrien ist –, hatten wir nie Probleme. Auch das Parken in Innenstädten am Straßenrand war unproblematisch. Vor allem im Süden des Landes (im Grenzgebiet zu Guatemala) gibt es sehr viele Militärkontrollen. Wir sind zum Teil durchgewunken worden, teilweise wurde auch das Auto inspiziert – das heißt, es wurden ein paar Schränke geöffnet, hinter die Sonnenblenden geschaut etc. In der Regel wollen die Militärposten die temporäre Importerlaubnis sehen (s. unter Punkt Einreiseformalitäten).
Internet
Internet-Cafes gibt es in nahezu allen Orten. In der Regel bezahlt man zwischen 3-5 Pesos pro 20 Minuten. Im Norden des Landes trifft man ab und zu auf unverschlüsseltes W-Lan – im Süden (ab Mexico-City) so gut wie gar nicht mehr.
Geld
Geldautomaten (ATM) gibt es bei nahezu allen Banken und in den großen Einkaufszentren. Eine Abhebung ist u. a. möglich mit VISA, Mastercard, EC-/Maestro-Card. Bis auf wenige Ausnahmen muss in Mexiko bar bezahlt werden – auch Pemex-Tankstellen akzeptieren keine Kreditkarten. Bezahlt wird in der Regel in Landeswährung (Pesos), aber auch US-Dollar werden akzeptiert. Der entsprechende Umrechnungskurs ist dann meist angeschrieben. Einige große Supermarktketten (darunter z. B. Walmart) akzeptieren Kreditkarten.
Einkaufen / Kosten
Entlang der Überlandstraßen gibt es unzählige kleine Läden und Mini-Restaurants, in denen man sich günstig versorgen kann. In größeren Städten gibt es in der Regel mindestens einen großen Supermarkt – z. B. Gigante, Bodega Aurora. Im Norden des Landes ist u. a. Walmart vertreten. Alle Ortschaften haben Markthallen (Mercado), in denen man nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch fertiges Essen kaufen kann. Supermärkte haben oft 24 Stunden offen. Kleinere Geschäfte haben zum Teil auch sonntags geöffnet.
Beispiele für Preise (Festland) – 13 Pesos = 1 Euro
Gern stellen wir eine Liste mit unseren Stell- und Übernachtungsplätzen in Mexiko zum Download zur Verfügung.
Wir hoffen, die Daten helfen euch. Wir freuen uns immer über eine kurze Nachricht oder einen Eintrag ins Gästebuch.